Sonntag, 9. Juni 2013


Dadurch dass mein Unterricht erst um halb 11 beginnt, laufe ich ausgeschlafen durch den Park zur Schule. Die Musik dröhnt in meinen Ohren und die Sonne strahlt mir, nach der langen Regenzeit, wieder ins Gesicht.
Im Park kommt mir ein Mann mit dem Fahrrad entgegen. Er kommt mir ein wenig seltsam vor, da er die ganze Zeit nach links schaut, sein Fahrrad dann dreht und immer wieder in die Richtung schaut. Ich denke jedoch nicht weiter drüber nach und überhole ihn schnell. Da ich es nicht leiden kann, wenn jemand nah hinter mir läuft, beschleunige ich meine Schritte ein wenig um einen gewissen Abstand zu erreichen. Nach paar Minuten schaue ich zur Seite und sehe den Schatten vom Mann hinter mir. Ich bemerke wie mein Herz immer schneller pocht. Immer wenn meine Schritte schneller werden, werden seine auch schneller. So langsam bekomme ich leichte Panik und überlege was ich tun kann. Ob ich die betrunkenen Menschen auf der Bank ansprechen soll oder doch eher das ältere Ehepaar vor mir. Ich entscheide mich, einfach schneller zu laufen, da es nur noch wenige Minuten zur Schule sind und ich schon die kleine Einkaufspassage sehe, wo einige Menschen sind. Der Mann hinter mir läuft jedoch auch immer schneller, so dass ich zum Schluss schon fast renne. Ich traue mich jedoch nicht mich umzudrehen. An der Kreuzung vor meiner Schule biege ich dann nach schnell links ab und bemerke dass der Mann geradeaus gegangen ist. Ich schaue mich nochmal genau um und niemand ist zu sehen. Als ich das Schulhaus dann endlich betrete fühle ich mich sicher. Total erschöpft lasse ich mich auf den Stuhl fallen und versuche die Situation zu verarbeiten. Um die Uhrzeit fängt man keine Mädchen weg denke ich mir und überlege was er sonst wollte. Nach langem Überlegen fällt mir mein Beutel ein, wo man ganz leicht klauen kann. Jedoch ist da nur mein Schulzeug drin und mein Portemonnaie, wo nicht viel Geld drin ist. Wahrscheinlich dachte er nicht, dass ich zur Schule gehe.
Am nächsten Tag drehe ich mich immer wieder um und halte meine Augen offen, aus Angst es könnte wieder jemand dort sein.